Internationale Wedau-Regatta und Auftakt Zur Ruder-Bundesliga in Duisburg

von RCH Admin
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Intensiv und fleißig nutzte ich die Zeit nach den deutschen Kleinbootmeisterschaften; zusammen mit Vera Spanke (Neusser Ruderverein), bereitete ich mich auf die internationale Wedau-Regatta in Duisburg im Doppelzweier vor. Das machte großen Spaß, denn der Zweier lief sehr gut und wir harmonierten gut, sowohl beim fokussierten Training, als auch an Land. Dementsprechend gut gestimmt reisten wir nach Duisburg, um dort gegen 20 andere Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich, Polen und Chile anzutreten, sowohl aus dem U23-Bereich als auch aus der offenen Altersklasse.

Vor dem Vorlauf am Samstag waren wir schon ziemlich nervös; wie gut waren wir im Vergleich zu unseren Vorlaufgegnern? Schafften wir die Trainingsarbeit auch im Wettkampf umzusetzen? Etwas beruhigt waren wir, als wir den Vorlauf souverän gewinnen konnten und uns somit für das Finale am Nachmittag qualifizierten. Dort erruderten wir uns den dritten Platz; die Schweizerinnen gewannen in beeindruckender Vorstellung mit 10 Sekunden Vorsprung vor Katrin Thoma und Sophia Krause (Frankfurt/Limburg), die wiederum 2 Sekunden vor Vera und mir die Ziellinie überquerten. Unser Ziel war es eigentlich gewesen, schneller als Thoma/Krause zu sein, doch leider waren wir auf der zweiten Streckenhälfte nicht mutig und aggressiv genug, im Endspurt kamen wir zwar wieder etwas an die beiden heran, aber nicht ausreichend.

Am Sonntagmorgen war unser Vorlauf bereits kurz nach 8:00 Uhr, sodass wir uns schon kurz nach 6:00 Uhr verwiegen mussten! Nach einem kleinen Snack (im Raum neben der Waage packten dann die 40 hungrigen Leichtgewichts-Ruderinnen alle ihre Brotboxen, Nutellagläser, Riegel und Säfte aus, ein sehr interessanter Anblick!), lagen wir dann aber hellwach am Start. Wie am Samstag konnten wir deutlich gewinnen und auch noch einige Körner für unser Finale ein paar Stunden später sparen. Die Schweizerinnen waren wieder eine Klasse für sich. Marie-Louise Dräger und Leonie Pless (meine Zweierpartnerinnen von 2015-2017 sowie Platz eins und drei bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften) starteten ebenfalls schnell und setzten sich deutlich von uns ab. Wir waren eng beisammen mit Luise Asmussen/Cosima Clotten (ebenfalls Berlin/Neuss, die Trainingspartnerinnen von Vera und mir, jedoch beide U-23), Thoma/Krause und dem Chilenischen Boot. Diesmal blieben wir aggressiver und konsequenter über die Mitte und mit einem sehr guten letzten Teilstück konnten wir uns den dritten Platz sichern, nur 1.7 Sekunden hinter Dräger/Pless und eine Bootslänge vor Asmussen/Clotten. Dahinter kamen Chile und Thoma/Krause ins Ziel. Ein äußerst anstrengendes Rennen, was aber großen Spaß gemacht hat! Gefreut haben Vera und ich uns auch sehr darüber, genauso wie unsere beiden Trainer, dass Asmussen/Clotten die Medaillen als schnellstes U23-Boot in Empfang nehmen konnten!

Auch wenn wir an beiden Tagen nicht der schnellste deutsche Zweier waren, so konnten wir mit unserem Ergebnis zufrieden sein, da wir uns an beiden Tagen mit jeweils knapp 2 Sekunden Rückstand auf das schnellste deutsche Boot ganz gut verkauft haben. Der sehr große Rückstand auf die Schweizer zeigte uns jedoch leider auch, dass wir (der erweiterte Nationalmannschaftskreis) international wahrscheinlich trotzdem noch nicht vorne mitfahren können, da liegt bestimmt noch viel Arbeit vor uns. Momentan sieht es danach aus, als wenn Vera und ich bei den Europameisterschaften in drei Wochen in Luzern im Leichtgewichts-Frauen-Doppelvierer an den Start gehen werden.

Ein weiterer Erfolg, über den ich mich sehr gefreut habe, war der Sieg des DWB-Holding Hauptstadtsprinters…denn in das Programm der internationalen Regatta war der erste Renntag der Ruderbundesliga integriert. Tobias Oppermann war dort mit seinem Berliner Achter am Start. Über sehr spannende Vorläufe qualifizierten sie sich für das große Finale. Bei super Stimmung an der Strecke besiegten sie den Münster-Achter und sicherten sich somit den Tagessieg und vorerst die Tabellenführung!

Fini Sturm