Silber bei der U23-WM

von Annika Thiemer
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Sarah Wibberenz gewinnt Silber bei der U23-WM der Ruderer

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Nach vier Wochen Training im Frauen-Doppelvierer gemeinsam mit Tabea Kuhnert aus Magdeburg, Luise Bachmann aus Ingelheim und Marie-Sophie Zeidler aus Ingolstadt ging es am 3. Juli für die R.C.H.B. Ruderin Sarah Wibberenz von Ratzeburg aus Richtung Račice in Tschechien, wo die U23 Weltmeisterschaft vom 7. bis zum 11. Juli stattfand. Die deutsche Mannschaft kam in einem Hotel in Prag unter, von wo aus es täglich eine knappe Stunde mit dem Shuttle zur Labe-Arena im kleinen Ort Račice ging. Nach den letzten Tagen Training vor Ort begannen am Mittwoch die Vorläufe. Das Meldefeld im Frauen-Doppelvierer war in diesem Jahr mit 13 Booten stark besetzt. Es traten die Ukraine, Dänemark, Italien, Schweiz, Russland, Kanada, Estland, Tschechien, die U.S.A., die Niederlande, sowie Rumänien und Polen gegen uns an. Es würde also Vorläufe, Halbfinals und Finals geben sowie einen Hoffnungslauf, den es zu vermeiden galt.

Im Vorlauf ging ich mit meiner Mannschaft gegen die Ukraine, die U.S.A, Estland und Dänemark an den Start. Ziel war es, mindestens den dritten Platz zu belegen, um den Hoffnungslauf und damit ein viertes Rennen zu umgehen. Doch wir wollten auch gleich zu Beginn ein Zeichen setzen und diesen Vorlauf gewinnen. Dies gelang uns sehr souverän, bereits nach den ersten 1000m konnten wir uns eine Länge vor die Konkurrenz legen und diesen Vorsprung in der zweiten Streckenhälfte sogar ausbauen. Ohne uns auszubelasten gewannen wir unseren Vorlauf und zogen direkt ins Halbfinale am Freitag ein. An diesem Tag versprach ein stärkerer Schiebewind schnelle Zeiten im Rennen gegen Italien, die Ukraine, Rumänien und Polen sowie die Niederlande. Auch hier ging es um einen dritten Platz, welcher den Einzug ins A-Finale bedeuten würde. Doch wir wollten unsere Position aus dem Vorlauf unter Beweis stellen und erneut gewinnen. Wieder konnten wir auf der ersten Streckenhälfte einen guten Vorsprung ausbauen. Doch auf den letzten 500 Metern des Rennens wurde es plötzlich eng: Italien, Rumänien und Polen fuhren mit starken Endspurten näher an uns heran. Wir konnten jedoch gut kontern und auch wenn wir unter dieser Drucksituation kleine Fehler machten und zwei Krebse zogen, gelang es uns mit zwei Sekunden vor Italien als Erste über die Ziellinie zu fahren. Nun ging es am Samstag um die Medaillen! Mit unserer Vorleistung setzten wir uns natürlich das Ziel Gold zu holen. Doch wir wussten, dass sowohl Italien als auch die Schweiz, welche ebenfalls ihren Vorlauf sowie ihr Halbfinale gewonnen hatten, starke Konkurrenz bedeuteten. Außerdem fuhren noch Tschechien, Rumänien und Russland mit im Finale. Da besonders in Vorläufen oft auch taktisch gefahren wird, konnten wir uns auch über diese Konkurrenten nicht sicher sein. Womöglich hatten sie ihr volles Potenzial noch nicht gezeigt.

Bereits in der ersten Hälfte des Rennens zeigte sich, das nun ein anderer Ton angesagt war. Wir schafften es nicht, so wie in den Rennen zuvor, uns abzusetzen, doch wir fuhren gut im Feld mit Italien und der Schweiz. Auf den dritten 500 Metern verloren wir dann leicht an Geschwindigkeit und sahen uns plötzlich nur auf Position drei. Jetzt galt es, über einen starken Endspurt wieder heranzufahren. Das enge Rennen zwischen den Italienerinnen und uns konnten wir auf den letzten Metern für uns entscheiden. Das Schweizer Boot hatte sich jedoch schon eine Länge abgesetzt. Mit einem starken Endspurt fuhren wir also als zweites Boot über die Ziellinie. Auch wenn wir gerne die Goldmedaille geholt hätten, sind wir mit unserer Leistung und dem Titel der Vizemeisterinnen bei der diesjährigen U23-WM sehr zufrieden.

Sarah Wibberenz