2. Ruder-Weltcup auf dem Lago di Varese in Italien

von Annika Thiemer
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16.-18.06. Nach dem 5. Platz bei der Europameisterschaft in Bled stand der Fokus im Training nun darauf, unser dort gezeigtes Potential weiter aufzubauen. Durch eine exaktere und lockerere vordere Umkehr arbeiteten wir verstärkt daran, effektiver im Streckenschlag zu arbeiten.

Gut gerüstet reisten wir am 14.06. ins italienische Varese zum 2. Ruder-Weltcup des Jahres, der vom 16.06. bis zum 18.06. stattfand. Am Mittwoch und Donnerstag trainierten wir auf dem Lago di Varese und akklimatisierten uns an das ähnlich warme, aber sehr viel schwülere Wetter Norditaliens.

Am Freitag um 13:25 Uhr ging es für uns dann in den Vorlauf gegen Frankreich, Italien, dem chinesischen Doppelvierer, welcher zuletzt olympisches Gold geholt hatte, sowie ein jüngeres chinesisches Team und die Schweiz. Wir konnten einen starken Start hinlegen, mussten dann jedoch auf den zweiten 500 m das erfahrenere chinesische Boot etwas ziehen lassen. Auch die Schweiz legte sich in diesem Vorlauf knapp vor uns. Da nur der Sieger dieses Vorlaufes direkt ins Finale einzog, mussten wir am Samstag im Hoffnungslauf noch einmal starten. Wir analysierten im Vorlauf schwächere mittlere 1.000 Meter, die wir in den kommenden Rennen verbessern wollten.

Auch am Samstag starteten wir wieder in der Mittagshitze um 13:30 Uhr, diesmal jedoch mit klarer Sicht auf die Berge. Im Rennen gegen Italien, Australien, USA, und das zweite chinesische Boot konnten wir unsere Mitte etwas stabilisieren und so den Hoffnungslauf sogar gewinnen. Aus unserem Lauf zog außerdem Italien mit ins A-Finale ein. Im zweiten Hoffnungslauf erruderten sich Frankreich und die Schweiz die übrigen beiden Finaltickets. Daraus ergab sich für Sonntag ein Finale, das fast gleich besetzt war wie unser Vorlauf. Nur Großbritannien, die sich im anderen Vorlauf direkt qualifiziert hatten, kam noch dazu. Unser Ziel war es mit den Britinnen mitzufahren, was uns jedoch leider nicht gelang. Wir fuhren etwas verhaltener los als in den vorherigen Rennen und mussten China und Großbritannien rund eine Länge vorlassen. Wir hielten unsere Geschwindigkeit nun jedoch besser über die mittleren 1.000 Meter und fanden uns lange Zeit gleichauf mit der Schweiz. Durch einen starken und geschlossenen Endspurt bei einem Bug-an-Bugrennen mit der Schweiz kamen wir schließlich als Dritte ins Ziel, knapp vor der Schweiz und 3 Sekunden hinter den beiden führenden Booten aus Großbritannien und China. Das spannende Rennen mit sehr schnellen Zeiten hat viel Spaß gemacht und ich kann mich nun über meine erste Medaille bei einem Weltcup freuen. Auch wenn mit der Ukraine und Niederlande zwei starke Gegnerinnen bei diesem Weltcup fehlten, können wir die Rennen als wichtige Schritte in die richtige Richtung auswerten. Den Abstand zur Spitze konnten wir erneut verringern und stabilisieren. Nach zwei freien Tagen werden wir anschließend in Berlin daran arbeiten, diese Entwicklung bis zum dritten Weltcup Mitte Juli in Luzern fortzuführen. Das oberste Ziel bleibt weiterhin die Olympiaqualifikation durch einen Platz in den Top 7 bei den Weltmeisterschaften im September in Belgrad.

Sarah Wibberenz



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