Ruder-Weltcup auf dem Rotsee in Luzern

von Annika Thiemer
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Schwieriger Abschluss der Weltcup-Saison

Vom 07. bis 09. Juli fand wie jedes Jahr auf dem Rotsee in Luzern das Finale der Weltcup Serie statt. Ich ging dort wieder im Doppelvierer mit Pia Greiten vom Osnabrücker Ruder-Verein, Frauke Hundeling vom Deutschen Ruder-Club und Tabea Schendekehl vom Ruderclub Hansa Dortmund an den Start. Bei diesem Wettkampf waren nun fast alle Nationen vertreten, weshalb es als eine Art Generalprobe für die Weltmeisterschaft im September zählt.

Nach dem wir am Dienstag in Zürich gelandet waren und mit dem Auto die letzte halbe Stunde Weg bis nach Luzern zurückgelegt hatten, trainierten wir nochmal auf dem malerischen Rotsee. Wir schliefen etwas außerhalb im kleinen Ort Nottwill am Sempachersee, eine Landschaft, an der man sich ebenso wenig sattsehen kann. Nach zwei weiteren Trainingstagen ging es am Freitag für uns los mit dem Vorlauf gegen China, Großbritannien, Australien, Frankreich und Tschechien.

Da wie bei den vorherigen internationalen Wettkämpfen dieses Jahres 12 Boote gemeldet waren, kam aus den zwei Vorläufen nur jeweils das erste Boot direkt ins Finale. Wir konnten an diesem Tag die Geschwindigkeiten nicht mitgehen und fanden uns im Ziel auf dem vierten Platz wieder. China zog vor Großbritannien und Australien direkt ins Finale ein. Wir spürten eine gewisse Müdigkeit. Die Vorbereitung auf den dritten Weltcup war nicht optimal verlaufen. Frauke hatte gesundheitliche Probleme, die sich erst pünktlich zum Wettkampfstart vollends gelegt hatten und wir hatten nicht so konstant trainieren können wie in der Vorbereitung auf Varese. Außerdem spürten wir alle die mittlerweile drei Monate andauernde Wettkampfsaison in den Beinen.

Im Hoffnungslauf hieß es dann nochmal Zähne zusammenbeißen. Das Minimalziel A-Finale sollte auf jeden Fall erreicht werden. Am Samstag setzten wir uns gegen Australien und Polen durch und fuhren hinter der Schweiz ins A-Finale am Sonntag ein. Aus dem anderen Hoffnungslauf qualifizierten sich außerdem Großbritannien und die Ukraine.

Für den Sonntag probierten wir dann noch einmal umzusetzen. Frauke und Pia tauschten die Plätze. Ganz zu Beginn der Saison in Hamburg waren wir in dieser Konstellation gerudert und wollten es nun noch einmal in einer Wettkampfatmosphäre austesten. Auch dazu eignet sich der dritte Weltcup, da hier noch nicht der Druck der Olympiaqualifikation dahintersteht. Leider ging uns im zweiten Drittel der Strecke die Luft aus. Da wir dadurch etwas hinter den führenden Booten zurückfielen und auf der Außenbahn lagen, rutschten wir zu allem Überfluss noch in die Welle des Kamerabootes auf den letzten 400 Metern, was uns jegliche Chance auf einen Endspurt verbaute und uns in die Bojenkette sog. Wir mussten uns nach diesem harten Wochenende also mit dem sechsten Platz zufriedengeben.

Während es sehr schade ist, dass wir bei dieser Regatta nicht mobilisieren konnten, wozu wir eigentlich fähig sind, gibt uns das Ergebnis der vorderen Plätze einen optimistischen Ausblick auf unsere Möglichkeiten Richtung Weltmeisterschaft. Niederlande siegte vor Großbritannien, während sich der Schweizer Doppelvierer, welchen wir in Varese geschlagen hatten, den dritten Platz sicherte.

Mit diesem Ausblick im Kopf erholen wir uns nun einige Tage, bevor es am Montag den 17. Juli dann in die Trainingslager zur finalen Vorbereitung für die WM geht.

Sarah Wibberenz