EURO Masters Regatta im slowenischen Bled

von Annika Thiemer
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Viel Spaß und gute Rennen vor beeindruckender Kulisse 

Vom 19. bis 22. Juni fand in Bled (Slowenien) die Euro Masters Regatta statt.

Die Reise in das etwa 1.000 km entfernt liegende Bled war zwar lange und aufwändig, die 16-köpfige Gruppe vom R.C.H.B. wurde jedoch mit einer unglaublich beeindruckenden Kulisse in Bled belohnt. Der Start der 1.000 m Rennen lag in der Mitte des idyllischen Bleder Sees, auf der Streckenhälfte passierte man die Insel mit der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt und wenn während der Rennen noch ein Blick übrigblieb (oder eher bei Einrudern, Ausrudern und vom Land aus) schaute man auf das malerische Bleder Schloss und ringsherum die Julischen Alpen. Das machte das Rudern und den Aufenthalt in Bled zu einer wahren Freude. Obendrein war die bunt gemischte Gruppe auch noch sehr erfolgreich mit insgesamt 7 Siegen, acht zweiten Plätzen und 10 dritten Plätzen.

Nach einigen Jahren Wettkampfpause war Schulle (Frank Schulze) in drei Einerrennen am Start (in seiner eigenen Altersklasse G und ebenfalls in zwei jüngeren Altersklassen). Durch die starke Hitze mit teilweise über 30° C waren die 1.000 m Rennen nochmal anstrengender. Besonders über seinen dritten Platz freute es sich sehr. Hinzu kamen noch zwei weitere gute Rennen mit einem 5. und einem 6 Platz. Für Klaus Pfeiffer ist 2025 die erste Regattasaison im Erwachsenenbereich überhaupt. Entsprechend anspruchsvoll waren für ihn die Witterungsbedingungen – viele Rennen fanden bei Schiebewind und deutlichen Wellen statt. Im Einer erkämpfte er sich einen 5. Platz. Zudem war er im Doppelzweier (mit Fred Buchwald) und im vereinsinternen Doppelvierer (gemeinsam mit Fred, sowie Lars und Jens Beilfuß) erfolgreich am Start. Im Zweier lagen Fred und Klaus lange Zeit auf einem souveränen zweiten Platz, bevor sie dann 200 m vor dem Ziel einen Krebs zogen und sich mit dem 3. Platz zufriedengeben mussten. Auch der Doppelvierer lag im engen Mittelfeld, bevor ein Krebs, wiederum 200 m vor dem Ziel, den Vierer zum kompletten Stillstand brachte und somit der 5. Platz heraussprang. Das ist natürlich ärgerlich. Aber bei Schiebewind, Wellen und körperlicher Erschöpfung kurz vor dem Ziel ist das leider manchmal nicht zu vermeiden und sollte die Zufriedenheit mit den sonst sehr guten Rennen hoffentlich nicht zu sehr trüben!

Fred Buchwald war neben den beiden Rennen im Zweier und im Vierer noch zweimal im Einer am Start, bei denen er jeweils einen dritten Platz erruderte. Nach erst wenigen Jahren Regattaerfahrung nach Jahrzehntelanger Pause ist das ein beachtliches Ergebnis.

Mirko Höpfner hatte mit bis zu drei Rennen täglich (im Einer und im Doppelzweier) eines der härtesten Regattaprogramme aller R.C.H.B.-Ruderer und mit vielen Platzierungen im Mittelfeld zudem ein sehr zufriedenstellendes.

Die Brüder Jens und Lars Beilfuß bilden gemeinsam mit Guido Kutscher schon seit vielen Jahren ein sehr erfahrenes und erfolgreiches Team. Komplettiert wurden sie in dieser Saison das erste Mal durch Daniel Schmedes, dem jüngsten Ruderer der R.C.H.B.-Gruppe. Die vier Ruderer waren in zwei Rennen im Riemenvierer (mit und ohne Steuerfrau) unterwegs, in denen sie jeweils den 2. Platz erruderten. Jeweils ein gutes Ergebnis, doch da nur die siegreichen Boote eine Medaille erhalten, teilweise etwas undankbar. Zu ihrer Medaille kamen sie jedoch alle gemeinsam im Achter - in einem spannenden und harten Rennen im Achter in Renngemeinschaft mit Landshut, Berlin und Bernburg konnten sie siegen und freuten sich sehr über die erruderte Medaille. Hinzu kamen ein dritter Platz in einem Achter in einer jüngeren Altersklasse, ein weiterer zweiter Platz für Guido, Jens und Lars Riemenvierer mit Steuermann mit Olaf Klein aus Landshut sowie ein dritter Platz für Daniel im Doppelvierer mit einer Berliner Renngemeinschaft.

Alle 4 Frauen (Lissy Leue, Annika Thiemer, sowie Annette und Fini Sturm) konnten sich jeweils über mindestens eine Medaille freuen. Annika und Fini konnten ihre beiden Rennen im Doppelzweier jeweils souverän gewinnen. Besonders ihr erstes Rennen am Donnerstagnachmittag, bei dem sie mit mehreren Längen Vorsprung gewannen und damit die erste Medaille für den R.C.H.B. erruderten und nur 8 Minuten später der Männer-Achter als Sieger die Ziellinie überquerte war für den R.C.H.B.-Fanclub ein tolles Erlebnis. In den generationsübergreifenden Doppelzweiern waren die 4 Frauen ebenfalls erfolgreich: Für Lissy und Annika war es das erste Rennen gemeinsam im Zweier. Sie harmonierten jedoch sehr gut zusammen und konnten sich anschließend über eine Siegermedaille in der Altersklasse C freuen. Das Mutter-Tochter-Duo, bestehend aus Annette und Fini, gewann ihren Lauf in der Altersklasse B. In der AK C wurden sie in ihrer Abteilung nach einem engen und harten Kampf zwar „nur“ Zweite, waren mit dem Rennen an sich und der drittschnellsten Zeit aller 8 Abteilungen aber sehr zufrieden. Annette und Lissy freuten sich zudem über einen guten 2. Platz im Zweier der Altersklasse D. Alle vier gemeinsam bildeten noch einen vereinsinternen Vierer – einmal sprang ein zufriedenstellender zweiter Platz heraus und einmal waren ihre Gegnerinnen einfach zu schnell, sodass sie sich mit dem 5. und letzten Platz abfinden mussten. Annette und Lissy waren in einem weiteren Doppelvierer (mit 2 Potsdamerinnen) am Start, bei dem sie sich einen dritten Platz sichern konnten. Fini und Annika starteten zudem noch jeweils im Einer. Annika wurde nach einem guten Rennen Zweite. Fini konnte ihre Abteilung gewinnen. Normalerweise werden bei Masters Regatten keine Finalläufe ausgefahren. Bei der Euro Masters Regatta gibt es bei den Einerrennen seit wenigen Jahren Finalläufe, welche aus den 6 Zeitschnellsten Booten aller Abteilungen gebildet werden.

Fini erruderte in ihrem Abteilungslauf die schnellste Zeit aller Abteilungen und konnte sich somit für das Finale qualifizieren. Durch eine starke zweite Streckenhälfte konnte sie hier als erste die Ziellinie überqueren und sich über eine weitere Goldmedaille freuen.

Die Mastersruderer vom R.C.H.B. ist aktuell alterstechnisch (von Jahrgang 1996 bis Jahrgang 1957) sehr durchmischt und weiblich-männlich ebenfalls. So lag es nahe, auch in den Mixed-Booten an den Start zu gehen. Den Anfang machten Lissy und Fred und erruderten im Doppelzweier einen starken 3. Platz. Am letzten Regattatag fuhren noch zwei Mixed-Vierer. In der Altersklasse B waren Lars, Daniel und Annika am Start, komplettiert durch Juliane von Eye aus Berlin. Und in der Altersklasse E waren Klaus, Fred, Lissy und Annette unterwegs. Trotz keinem/wenig gemeinsamen Training zuvor, konnten sie einen vierten bzw. einen dritten Platz errudern. Mit mehr gemeinsamen Kilometern wäre vielleicht noch mehr drinnen gewesen.

Neben Spaß am Rudern und bei den Rennen war es für alle Ruderinnen und Ruderer sowie die fünf mitgereisten Angehörigen auch insgesamt ein tolles Gruppenerlebnis: Ein Highlight für alle war sicherlich das gemeinsame Kochen und lange Beisammensitzen an den Abenden in der Ferienwohnung mit Blick auf das Bleder Schloss und die Julischen Alpen. Aber auch das ein oder andere Baden im glasklaren Bleder See (was sich dann auch als guter Ort zum Anfeuern herausstellte), die kürzeren Wanderungen oder Spaziergänge um den See oder zu einem Aussichtspunkt über dem See sowie das Zurücklegen der 4 km-Strecke von der Ferienwohnung zum Regattaplatz mit den Fahrrädern rundeten das gemeinsame Sporterlebnis ab.



Ein großer Dank gilt auch den mitgereisten Angehörigen für ihre tatkräftige Unterstützung auf dem Regattaplatz am Land. Insbesondere Raik war dabei sehr gefragt. Er verbrachte wahrscheinlich von allen die meisten Stunden in der Hitze an der Regattastrecke, um mit seinen Kameras alle Rennen und das Regattageschehen an Land einzufangen. Seine tollen Fotos sind inzwischen nicht nur von uns heiß begehrt und in unserer Vereinszeitung/Homepage bekannt. Raik wurde in Bled bereits von anderen Vereinen angefragt und machte ihnen mit seinen guten Fotos und großen Mühen viel Freude. Vielen Dank an Raik für deinen anstrengenden und zeitintensiven Einsatz in der Bleder Hitze und anschließend beim Auswählen und Bearbeiten der Fotos.

Es lässt sich also definitiv sagen: Trotz langer und aufwändiger An-/Abreise machten die anstrengenden aber schönen Ruderrennen und die Gemeinschaft drumherum die Euro Masters Regatta in Bled zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Mitgereisten. Wer durch das Lesen des Berichts oder durch die schwärmenden Worte aus Erzählungen Lust bekommen hat, nächstes Jahr bei den World Masters in Bled dabei zu sein, sollte am besten jetzt schon mit den Trainingsvorbereitungen und fleißigen Ruderkilometern beginnen, damit die Regatta in Bled sowohl vom sozialen als auch vom sportlichen Aspekt ein Erfolg werden kann.

 Fini Sturm